Ideen für nachhaltige Veränderung
Alles wirkt zusammen.
Jedes noch so kleine Lebewesen,
jedes Pflänzchen spielt eine Rolle
im großen Ganzen.
In ihrem Vortrag im Pfarrheim Bad Ischl, stellte die in Wien lebende Journalistin Susanne Wolf ihr neues Buch „Zukunft wird mit Mut gemacht“ vor.
Sie sprach über den Klimawandel, über Nachhaltigkeit, Konsumverhalten, die Landwirtschaft, die Macht der Konzerne und der Medien. Hier ein paar Ausschnitte daraus:
Ganz unglaublich finde ich, dass wir seit 1970 rund 60 Prozent aller Säugetiere, Vögel, Fische und Reptilien ausgerottet haben (!). Dass Meere überfischt und mit Plastik zugemüllt sind, die Abholzung der Wälder rasant voranschreitet und die Temperaturen schneller an als erwartet steigen, war mir bekannt. Auch dass sich Naturkatastrophen häufen.
Ich erfuhr, dass das Global Footprint Network jährlich unseren ökologischen Fußabdruck (unseren Ressourcenverbrauch) berechnet. Generell bräuchte es laut deren Berechnungen etwa 1,7 Erden, um den jährlichen Ressourcenverbrauch abzudecken(!).
An der Spitze der Gründe für den raschen Klimawandel steht die konventionelle Landwirtschaft, und doch wird diese von der EU gefördert. Die größten Umweltsünder bekommen also das meiste Geld. Was mich nicht sonderlich überraschte. Laut Forschern wäre es möglich, die gesamte Landwirtschaft auf nachhaltige Bio-Produktion umzustellen und damit die Weltbevölkerung zu ernähren. Diesen Gedanken finde ich sehr schön. Auch dass Bio-Produkte sehr wahrscheinlich günstiger als in konventioneller Landwirtschaft hergestellte Produkte wären, würden die daraus entstehenden negativen Auswirkungen und Schäden auf die Gesundheit, die Umwelt und das Klima mit einberechnet. Doch Regierungen tanzen nach der Pfeife großer Konzerne. Dabei geht es wie so oft ums Geld. Wirtschaftsinteressen werden über den Schutz von Menschen und Umwelt gestellt und es mangelt an Weitsicht.
Neben der Umwelt leidet auch unsere Gesundheit. Laut WHO wird Diabetes Typ 2, verursacht durch falsche Ernährung, zur Krankheit Nummer eins in westlichen Ländern.
Nicht überrascht haben mich die Informationen über unser Konsumverhalten. Viele Menschen zahlen lieber 700 Euro für ein Telefon, als für Lebensmittel. Dafür werden in Österreich im Schnitt nur 10 Prozent des Haushaltseinkommens ausgegeben.
Zum Vergleich: In Frankreich sind es 22 Prozent, in Italien 16 Prozent, in den USA 6,2 Prozent.
Heutzutage gehen viele nicht shoppen, weil sie etwas brauchen, sondern um Stress abzubauen, die Laune aufzubessern oder einfach zum Zeitvertreib. Der Kick lässt sich als Hormonausstoß im Hirn nachweisen.
Auch sprach Susanne Wolf über den Journalismus, der große Verantwortung trägt und neben Legislative, Exekutive und Judikative als vierte Macht im Staat gilt. Überwiegend negative Nachrichten führen vermehrt zu einer Verunsicherung der Bevölkerung. Schlechte Nachrichten stumpfen ab, führen zu Resignation und – noch viel schlimmer – zu Angst und Hilflosigkeit. Wer resigniert und sich hilflos fühlt, glaubt nicht mehr daran, etwas ändern zu können.
Und doch haben wir die Möglichkeit dazu. Grundlegend wird sich aber nur dann etwas ändern, wenn wir unsere Gewohnheiten und Lebensweise überdenken – uns für eine andere Denkweise öffnen. Für eine, die „Mutter Erde“ mit einbezieht. Und ich denke, wir sind es unseren Kindern und Enkelkindern schuldig, ihnen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Wir tragen die Verantwortung dafür.
In ihrem äußerst lesenswerten Buch „Zukunft wird mit Mut gemacht“ (da ich bereits verschlungen habe 🙂 ) gibt Susanne Wolf, der konstruktiver Journalismus sehr am Herzen liegt, zahlreiche Lösungsansätze.
Was die Umsetzung betrifft, dabei muss man ja nicht gleich „perfekt“ sein, finde ich. Ich bin mir sicher, es wäre ein großer Fortschritt, wenn „jeder“ Einzelne ein bisschen „mehr“ von Susannes Lösungsvorschlägen umsetzen würde – und immer wieder noch ein bisschen mehr. So könnten wir uns schon sehr bald in einer Gesellschaft wiederfinden, in der die Vielfalt ihren Platz hat und in der Wertschätzung eine große Rolle spielt – sich selbst, allen Bewohnern dieser Erde und der Natur gegenüber.
PS: Vor kurzem habe ich von einer Dame etwas gehört, das mir sehr gefallen hat:
„Wenn man sich diese Nachteile anschaut, kann es noch so viele Vorteile geben – bei diesen Nachteilen stimme ich nicht zu.“
Was sagst du dazu?
Schreib es in die Kommentare, oder schicke mir ein E-Mail an mittendrin@we-love-salzkammergut.at
❤️ mOnA
Fotos: by mOnA
Veranstalter: Öffentliche Bibliothek der Pfarre Bad Ischl